Werbung, die die Welt nicht braucht
Henry Ford soll einmal gesagt haben, dass 50 Prozent der Werbung hinausgeworfenes Geld sei. Er wisse nur nicht, welche 50 Prozent. Das folgende Flugblatt ist sicherlich hinausgeworfenes Geld - und trotzdem verdient es sich eine Aufnahme in unsere neue Rubrik: Werbung, die die Welt nicht braucht. Die Zeichensprache ist eindeutig. Die Schärfe, die in den neuen Produkten der Schnellschnitzelimbisskette zu finden ist, wird mit einer sexuellen Komponente versehen: Sonst wären die roten Lacklederstiefel, die offensichtlich Frauenwaden umschließen, nicht notwendig. Die Situation, die evoziert wird, ist jene eines Lap-Dances - also eines Tisch,- oder Stangentanzes. Eine mögliche weitere Lesart ist, dass der etwas beleibte, brustbehaarte Mann von den großen Cordon-Bleus auf seinem Teller mehr angetörnt wird als von den hübschen Beinen vor ihm.
Ironie soll also die Patin der
Werbung sein. Aber auch das ist keine Entschuldigung für die sexualisierte Darstellung. Für die ironische Lesart spricht auch das ausgewählte männliche Model. Es entspricht zwar möglicherweise einem hohen Durchschnitt der männlichen Kundschaft der Kette, jedoch nicht den gängigen medialen Schönheitsidealen. Kein markantes Kinn, sondern ein fesches Doppelkinn. Brusthaare sind sowieso mittlerweile verpönt und die Frisur war glaube ich auch mal Ende der 80er Jahre in. Alles in Allem keine besonders gelungene Werbung, vor allem, weil sie mit überkommenen und negativen Menschenbildern arbeitet.

Werbung sein. Aber auch das ist keine Entschuldigung für die sexualisierte Darstellung. Für die ironische Lesart spricht auch das ausgewählte männliche Model. Es entspricht zwar möglicherweise einem hohen Durchschnitt der männlichen Kundschaft der Kette, jedoch nicht den gängigen medialen Schönheitsidealen. Kein markantes Kinn, sondern ein fesches Doppelkinn. Brusthaare sind sowieso mittlerweile verpönt und die Frisur war glaube ich auch mal Ende der 80er Jahre in. Alles in Allem keine besonders gelungene Werbung, vor allem, weil sie mit überkommenen und negativen Menschenbildern arbeitet.
spruecheklopfer - 1. Okt, 06:31